Welt der Technik
RMS Titanic White Star Line
Die
RMS Titanic war ein Passagierschiff der britischen Reederei White Star
Line. Sie wurde auf der Belfaster Werft Harland & Wolff gebaut und
war mit 46.329 BRT zum Zeitpunkt der Indienststellung am 2. April 1912
das größte Passagierschiff der Welt.
Der zweite von drei Dampfern der Olympic-Klasse war wie seine Schwesterschiffe
für den Liniendienst auf der Route
Southampton–Cherbourg–Queenstown–New York, New
York–Plymouth–Cherbourg–Southampton vorgesehen und
sollte neue Maßstäbe im Reisekomfort setzen.
1909 begann die Konstruktion der Titanic in Nordirland, zwei Jahre
später, am 31. Mai 1911 wurde der Rumpf der Titanic vom Stapel
gelassen. Nach weiteren 10 Monaten ist auch die Einrichtung der Titanic
fertiggestellt.
Auf ihrer Jungfernfahrt kollidierte die Titanic am 14. April 1912 gegen 23:40 Uhr etwa 300 Seemeilen südöstlich von Neufundland seitlich mit einem Eisberg und sank zwei Stunden und 40 Minuten nach dem Zusammenstoß im Nordatlantik. Obwohl für die Evakuierung mehr als zwei Stunden Zeit zur Verfügung standen, starben zwischen 1490 und 1517 der über 2200 an Bord befindlichen Personen – hauptsächlich wegen der unzureichenden Zahl an Rettungsbooten und der Unerfahrenheit der Besatzung im Umgang mit solchen Katastrophen. Wegen der hohen Opferzahl zählt der Untergang der Titanic zu den großen Katastrophen der Seefahrt.
Die
vier Schornsteine der Titanic waren ungefähr 19 Meter hoch. Der
vierte Schornstein war allerdings kein Rauchabzug, sondern diente
hauptsächlich dem guten Aussehen: Einerseits waren Schiffe mit
vier Schornsteinen bei Schiffsarchitekten, den damaligen Medien und den
Schiffsreisenden sehr beliebt. Außerdem wurde er zur
Entlüftung der Kessel- und Maschinenräume sowie der
Küchenräume mit den Kohleherden benutzt. Dadurch brauchte die
Titanic wesentlich weniger Lüfter an Deck als vergleichbare
Schiffe.
Die Titanic besaß drei Schiffsschrauben (Propeller) und konnte 23
bis 24 Knoten Höchstgeschwindigkeit und 21 Knoten
Reisegeschwindigkeit erreichen. Die äußeren Propeller mit 7
m Durchmesser und je 38 t wurden von Vierzylinder-Kolbendampfmaschinen
mit Dreifachexpansion und einer indizierten Leistung von jeweils 15.000
PS (11 MW) angetrieben. Der Abdampf dieser Maschinen wurde in eine
Niederdruck-Parsons-Turbine geleitet, die den mittleren Propeller (5 m
Durchmesser und etwa 25 t) antrieb; diese sollte 16.000 PS leisten.
Tatsächlich waren die Maschinen in den Tests stärker als
geplant, so dass die Titanic mit einer Maschinenleistung von insgesamt
51.000 PS registriert wurde. Die maximal erreichbare Antriebsleistung
lag bei ungefähr 60.000 PS. Die Titanic verbrauchte auf See 620
bis 640 Tonnen Kohle pro Tag, welche in 29 Kesseln mit insgesamt 159
Feuerungen verbrannt werden konnte. Es waren allerdings nie alle Kessel
gleichzeitig in Betrieb. Die Bunker fassten 6.700 Tonnen Kohle.
Ankunft in New York City
New
York erfuhr am Morgen des 15. April von der Katastrophe. Die
Morgenzeitungen berichteten zunächst nur, dass die Titanic mit
einem Eisberg kollidiert sei. Journalisten, Familienangehörige und
Freunde stürmten das Büro der White Star Linie, deren
Sprecher zunächst beschwichtigten. Erst die New York Times
berichtete: „Die Titanic ist gesunken.“ Als die RMS
Carpathia, die die Überlebenden aufgenommen hatte, am Abend des
18. April in New York einlief, wurde die Anlegestelle weiträumig
abgeschirmt. Die Carpathia legte zuerst am Pier 59 der Chelsea Piers
an, um die Rettungsboote der Titanic hier zu entladen.
Anschließend fuhr sie zum Pier 54, an dem etwa 30.000 Menschen in
strömendem Regen warteten. Presse und Schaulustige sollten
ferngehalten werden, die Zollformalitäten wurden komplett
gestrichen, damit die Überlebenden schnell ihren Familien und
Freunden zugeführt werden konnten. Die Passagiere der ersten
Klasse bestiegen ihre Karossen und fuhren in die Luxushotels, am Grand
Central Terminal standen private Züge bereit. Zum Schluss
verließen die Passagiere der Dritten Klasse, hauptsächlich
Auswanderer, das Schiff. Hilfsorganisationen nahmen sich der Geretteten
an.
Als am 24. April 1912 die Olympic aus Southampton auslaufen sollte, streikten die Heizer, da sie nicht mehr auf einem Schiff arbeiten wollten, das nicht über eine ausreichende Anzahl Rettungsboote verfügte. Die Reise der Olympic wurde daraufhin abgesagt.