Welt der Technik
Pivdennyi Brücke Ukraine
Kiev
löste 1934 Charkow als ukrainische Hauptstadt ab. Obwohl gerade in
jener Zeit sehr viele historische Denkmäler und Bauten durch die
Herrschaft des Kommunismus zerstört wurden, besitzt Kiev viele
Klöster und Kirchen und wird immer noch als “Jerusalem des
Ostens” bezeichnet.
Schon in der Gründungslegende der Stadt wird die für Kiev
typische Hügellandschaft beschrieben. Angeblich haben vier
Geschwister, drei Brüder und eine Schwester, auf drei Hügeln
Dörfer gegründet und auf einer vierten Anhöhe eine
Festung errichtet, die nach dem ältesten der Brüder
“Kiev” benannt wurde.
Durch die Ausläufer des Prydniprovska Hochlandes, jene eben
erwähnte Hügellandschaft, fließt der Dnjepr, der
drittgrößte Strom Europas, an der zentralen Altstadt
Kiews vorbei. Über den Dnjepr führt die Pivdennyi
oder „Southern“ also die „Südliche“
Brücke, die unweigerlich an die Golden Gate Bridge von San
Francisco in den USA erinnert. Letztere ist natürlich bekannter und auch die
am häufigsten fotografierte Brücke der Welt, ebenso ist sie
höher und länger, in der Breite aber hat die Pivdennyi
Brücke auf der anderen Seite der Welt mehr zu bieten. Mit 41
Metern Breite übertrifft sie die Golden Gate um ganze 14 Meter,
weil man die Pivdennyi Brücke nicht nur genauso wie die
Golden Gate Bridge über jeweils drei Fahrspuren (insgesamt
6) mit dem Auto sondern auch mit der Metro überqueren kann.
Das
ansprechende Erscheinungsbild der Pivdennyi Brücke in
Kiev wurde vom russischen Architekten Alexander Gavrilov
entworfen. Die Golden Gate Bridge im sonnigen Kalifornien ist
eine Hängebrücke während Gavrilov die Pivdennyi im Stil
einer Schrägseilbrücke konstruierte. Schrägseil-
und Hängebrücken sind die modernen Formen Brücken zu
bauen. Beide Stile sehen nicht nur elegant aus, sie sind auch
wirtschaftlich, weil trotz Spannweiten von mehr als einem
Kilometer, nur wenige, normalerweise 2 Pfeiler benötigt
werden. Die Brücke wird letztlich von Stahlseilen und
Metallkabeln getragen. Wie die Namen schon sagen, verlaufen die
Stahlseile bei der Hängebrücke senkrecht nach unten und bei
der Schrägseilbrücke in schrägem Winkel zum Pfeiler. Die
technischen Daten der Pivdennyi, die zwischen 1983 und 1990
erbaut und schließlich am 25.12.1990 offiziell in Betrieb
genommen wurde, die bereits genannten 41 Meter Breite, eine Höhe
von 135 Metern sowie einer Länge von 1.256 Metern, klingen genauso
beeindruckend wie die Möglichkeit sie mit der Metro zu
überqueren. Die Pivdennyi Brücke ist die breiteste und
höchste jedoch weder die längste Brücke Kievs und auch
nicht die einzige mit Gleisen.
Paton Brücke
Neben der Pevdennyi Brücke kann man den Dnjepr auch über die Metro
Brücke per U-Bahn überqueren, die bereits 1965 also 25 Jahre vor der
Pevdenyi Brücke mit Gleisen gebaut wurde. Die
längste Brücke Kievs ist mit 1543 Metern die Paton
Brücke. Bei ihrer Eröffnung im Jahr 1953 war sie zu seiner
Zeit die längste Brücke Europas. Ihr Erbauer und Namensgeber
Architekt Evgeny Paton starb jedoch wenige Wochen vor ihrer
Fertigstellung.