Welt der Technik
Schalttag 29. Februar 2012
Der 29. Februar.
Den gibt es nicht oft. Aber warum eigentlich? Was soll dieses Theater
mit dem Schalttag? Wozu brauchen wir einen Tag, der nur alle paar Jahre
mal existiert? Und warum muss der Extratag gerade im kalten Februar
angehängt werden?
Laut Kalender hat ein Jahr 365 Tage. Die Erde braucht aber 5 Stunden,
48 Minuten und 45 Sekunden länger, um die Sonne zu umrunden. Der
Schalttag gleicht diese Differenz aus – allerdings nicht ganz.
Wer am 29. Februar geboren wurde, hat es nicht leicht. Nur in
Schaltjahren bekommen diese Geburtstagskinder die Chance, am richtigen
Datum zu feiern und Geschenke zu bekommen. Etwa 55.000 Menschen in Deutschland, rund vier
Millionen weltweit, sind an einem 29. Februar geboren. In Schaltjahren
wird der Februar um einen so genannten Schalttag verlängert.
Dadurch erhalten diese Jahre einen 29. Februar, der dann der 60. Tag
des Gregorianischen Kalenders ist, somit bleiben 306 Tage bis zum
Jahresende. Der eigentliche Schalttag des gregorianischen Kalenders in
römischer Zählweise ist dabei jedoch, wie im Julianischen
Kalender, ein nach dem 23. Februar eingeschobener zweiter 24. Februar.
Diese Tatsache war noch bis zur Neuordnung des kirchlichen
Festkalenders 1969 daran zu erkennen, dass das Fest des Hl. Matthias,
das stets am 24. Februar gefeiert wurde, im Schaltjahr auf den 25.
Februar verschoben wurde. Die heutigen regelmäßigen
Schalttage existieren, seit Papst Gregor XIII. in einer
päpstlichen Bulle am 24. Februar 1582 ganze 10 aufgelaufene
Schalttage anordnete. Von da an sind alle ganzzahlig durch vier
teilbaren Jahre Schaltjahre, mit Ausnahme der Jahrhunderte, die nicht
durch 400 teilbar sind, also 1700, 1800, 1900. Dagegen sind 1600 und
2000 Schaltjahre.
Wirtschaft
Schaltjahre
fördern das wirtschaftliche Wachstum, denn das Schweizer Fernsehen
benutzt den Schalttag, um von Standard-Definition auf High-Definition
(HD) umzuschalten. Wir sprechen von einer 5x höheren
Auflösung. Neue TV-Geräte mit HD-Kapazität und 16x9
Längen-Breiten-Verhältnis werden immer häufiger.
Wer an einem Schalttag Ringe tauscht, muss nur alle vier Jahre
Hochzeitstag feiern, theoretisch. Häftlinge müssen wegen des
29. Februars leider ein bisschen länger bleiben. Der nächste
Schalttag kommt erst wieder im Jahr 2016!
Persönlichkeiten, die am 29. Februar geboren wurden
1468: Paul III., Papst
1528: Albrecht V., Herzog von Bayern
1756: Christian Frederik Hansen, dänischer Architekt
1764: Conrad Daniel Graf von Blücher-Altona, Oberpräsident von Altona
1764: Karl Adalbert von Beyer, Abt von Hamborn und Weihbischof in Köln
1764: Paul Erman, deutscher Physiker
1784: Leo von Klenze, deutscher Architekt, Maler und Schriftsteller
1792: Gioacchino Rossini, italienischer Komponist
1809: Hugh Falconer, schottischer Paläontologe, Botaniker und Geologe.
1810: Hugh Allan, kanadischer Unternehmer
1860: Herman Hollerith, US-amerikanischer Unternehmer, Ingenieur und Erfinder
1864: Adolf Wölfli, Schweizer Maler
1868: Heinrich Claß, Politiker
1888: Domenico Tardini, Kardinal der römisch-katholischen Kirche
1888: Herbert Jhering, deutscher Theaterkritiker
1892: Dietrich von Jagow, deutscher Gesandter und Obergruppenführer der SA
1892: Ernst Lubitsch, deutscher Filmschauspieler und Filmregisseur
1892: Vilmos Apor, Bischof der Diözese Győr und Seliger der katholischen Kirche
1896: Morarji Desai, indischer Politiker und Regierungschef
1896: William A. Wellman, US-amerikanischer Filmregisseur
1896: Wladimir Rudolfowitsch Vogel, russischer Komponist Klassischer Musik
1900: Giorgos Seferis, griechischer Schriftsteller und Nobelpreisträger
1904: Jimmy Dorsey, US-amerikanischer Jazzmusiker und Bandleader
1908: Balthus, polnisch-französischer Maler
1908: Dee Brown, US-amerikanischer Schriftsteller und Historiker
1920: Johann Waldbach, Opfer des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953
1920: Michèle Morgan, französische Schauspielerin
1922: Franz Alexius, deutscher Fußballspieler
1924: Andrzej Maria Deskur, Kardinal der römisch-katholischen Kirche
1924: Pierre Sinibaldi, französischer Fußballspieler/-trainer
1924: Will Elfes, deutscher Bildhauer und Musiker
1932: Masten Gregory, US-amerikanischer Formel-1-Rennfahrer
1936: Henri Richard, kanadischer Eishockeyspieler
1936: Sharon Webb, US-amerikanische Schriftstellerin
1940: Bartholomäus I., Patriarch von Konstantinopel
1940: Joachim Alda, deutscher Fußballspieler
1940: Klaus-Dieter Lehmann, deutscher Kulturmanager
1944: Bernd Witthüser, deutscher Kabarettist
1944: Olexander Moros, ukrainischer Politiker
1948: Karen Lafferty, US-amerikanische Sängerin und Musiklehrerin
1948: Martin Suter, Schweizer Krimi-Schriftsteller
1948: Patricia A. McKillip, US-amerikanische Autorin
1948: Rainder Steenblock, deutscher Politiker
1952: Hermann Schützenhöfer, österreichischer Politiker
1956: Aileen Wuornos, US-amerikanische Serienmörderin
1956: Johannes Thimme, RAF-Mitglied
1960: Cheb Khaled, Vertreter der algerischen Volks- und Populärmusik Raï
1964: Ellen Pieters, niederländische Schauspielerin und Sängerin
1964: Henrik Sundström, schwedischer Tennisspieler
1968: Guy Philippe, Offizier und Polizeichef und jetzt Rebellenführer in Haiti
1976: Ja Rule, US-amerikanischer Rapper
1976: Milaim Rama, Schweizer Fußballspieler
1981: Mathias Lauda, österreichischer Rennfahrer